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Epilepsie beim Hund: Umgang mit Anfällen

Wenn Ihr Hund an Epilepsie leidet, ist das für Sie als Halterin oder Halter eine herausfordernde Situation. Besonders beunruhigend ist der Moment, in dem ein Anfall auftritt – vor allem, wenn Sie nicht wissen, was gerade passiert oder wie Sie richtig reagieren sollen.

In den folgenden Abschnitten finden Sie Antworten auf häufige Fragen: Woran Sie einen bevorstehenden Anfall erkennen, was während eines Krampfanfalls geschieht, ob Anfälle Ihrem Hund schaden können und wann es wichtig ist, sofort tierärztliche Hilfe zu suchen. Diese Informationen sollen Ihnen Sicherheit geben und dabei helfen, im Ernstfall ruhig und richtig zu handeln.

Großvater und Enkelin streicheln Hund.
Großvater und Enkelin streicheln Hund.

Was sind Anzeichen für einen Anfall?

Es mag Sie überraschen zu erfahren, dass Hunde am häufigsten Anfälle haben, wenn sie entspannt und ruhig sind oder sogar schlafen. Obwohl ein Krampfanfall zu jeder Zeit auftreten kann, ist er weniger wahrscheinlich, während Ihr Hund aufgeregt, lebhaft oder in Bewegung ist.

Viele Hundebesitzer sind in der Lage zu bemerken, wenn ihr Hund kurz vor einem Krampfanfall steht, da eine Verhaltensänderung des Hundes typisch für die erste Phase eines epileptischen Anfalls ist. Sie könnten beispielsweise Veränderungen an seinem üblichen Aufregungspegel, den Körperfunktionen oder spontanen Bewegungen wahrnehmen. Für weitere Informationen siehe dazu auch den Punkt Anfälle.

Kann ich epileptische Anfälle verhindern?

Während die Epilepsie selbst nicht heilbar ist, können ihre Auswirkungen jedoch wirkungsvoll kontrolliert werden. Es sind Medikamente für den Langzeiteinsatz erhältlich, die die Anzahl der Anfälle Ihres Hundes reduzieren können.

Die Behandlung der Epilepsie ist hoch individuell, daher ist es immer am sinnvollsten, direkt mit Ihrem Tierarzt zu sprechen.

Was passiert mit meinem Hund während eines Krampfanfalls?

Epileptische Anfälle verlaufen sehr unterschiedlich. Sie können mild ausfallen – sich z. B. nur als Zucken im Mundwinkel des Hundes bemerkbar machen – oder so schwer sein, dass der Hund unter starken Krämpfen zu Boden fällt. Ein Krampfanfall kann von wenigen Sekunden über Minuten bis zu Stunden dauern. Je länger ein Krampfanfall anhält, desto schwerwiegender ist er und desto notwendiger ist es, direkt tierärztlichen Rat einzuholen.

Auch wenn es bedrückend sein kann, Anfälle zu beobachten, dauern sie in der Regel nur kurz – im Durchschnitt weniger als 2 Minuten. Die Videoaufnahme eines Krampfanfalls und die genauen Aufzeichnungen in einem Epilepsie-Tagebuch helfen Ihnen, zu entscheiden, wann Sie Ihren Tierarzt rufen müssen. Siehe dazu auch praktische Hilfsmittel.

Können Anfälle meinem Hund schaden?

Während des Krampfanfalls

Ihr Hund ist während eines Krampfanfalls bewusstlos und bekommt daher in dieser Zeit nichts von den Bewegungen seines Körpers mit. Es ist üblich, dass Hunde während eines Krampfanfalls Geräusche wie Bellen oder Winseln von sich geben und die Kontrolle über ihre Blase und/oder ihren Darm verlieren.

Ihr Hund erleidet jedoch währenddessen keine Schmerzen!

Erholungsphase nach dem Krampfanfall

Ihrem Hund kann es nach einem Krampfanfall direkt wieder gut gehen, üblich sind aber in den meisten Fällen Orientierungslosigkeit oder mangelnde Koordinationsfähigkeit. Solange er nicht sicher stehen kann, wird Ihr Hund in dieser Phase leicht gegen Möbelstücke oder Gegenstände laufen oder Treppen hinunterfallen. Halten Sie ihn daher nach Möglichkeit von Treppen oder scharfen Gegenständen fern. 

Wiederholte Anfälle innerhalb kurzer Zeit

Hat Ihr Hund einen Krampfanfall, der länger als 5 Minuten andauert, oder mehrere Anfälle an einem Tag, sollten Sie unverzüglich Ihren Tierarzt kontaktieren.

Verletzungen während eines Krampfanfalls

Hunde verletzen sich während eines Krampfanfalls normalerweise nur sehr selten. Sollte es dennoch einmal vorkommen, handelt es sich wahrscheinlich um eine kleinere Verletzung, z. B. infolge eines Aufpralls gegen einen Tisch oder möglicherweise durch das Beißen auf die Zunge.

Bewegen Sie während eines Krampfanfalls NIEMALS Ihre Hand in die Nähe oder sogar in den Mund Ihres Hundes. Sollten Sie wegen einer Verletzung besorgt sein, die sich Ihr Hund während eines Krampfanfalls zugezogen hat, rufen Sie Ihren Tierarzt.

Anfälle mit einer Dauer von mehr als 5 Minuten

Anfälle, die über eine längere Zeit anhalten, führen zum Anstieg der Körpertemperatur. Dies kann eine Schädigung des Gehirns und anderer Organe wie Leber und Nieren verursachen. Dauert ein Krampfanfall Ihres Hundes länger als 5 Minuten an oder hat er mehrere Anfälle an einem Tag, sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt kontaktieren.

Wann sollte ich den Tierarzt kontaktieren?

Sprechen Sie sofort mit dem Tierarzt, wenn:

  • Ihr Hund seinen ersten Krampfanfall hatte,
  • Ihr Hund einen Krampfanfall hat, der länger als 5 Minuten andauert,
  • Ihr Hund hat wiederholte Anfälle innerhalb kurzer Zeit hat,
  • Sie sich Sorgen um Ihren Hund machen

 

Kontaktieren Sie Ihren Tierarzt wegen eines Routine-Termins, wenn:

  • es Zeit für den regelmäßigen Epilepsie-Kontrolltermin Ihres Hundes wird,
  • Sie befürchten, dass die Anfälle schlimmer werden,
  • Sie Bedenken wegen der Behandlung haben
  • Sie wissen möchten, wie Sie die Erkrankung aktiv in den Griff bekommen können.

Jetzt herunterladen: Ihren Leitfaden für Hunde mit Epilepsie

Unser Epilepsie-Leitfaden für Hundehalterinnen und -halter bietet wertvolle Informationen und praktische Tipps – inklusive Epilepsie-Tagebuch, mit dem Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt gezielt unterstützen können.