Vorsorge ist wichtig, klar! – Aber wie kann ich meine Katze zur Tierärztin oder zum Tierarzt bringen?
Der 20. Februar ist in den USA ein besonders tierfreundlicher Tag: Der „Liebe-Dein-Haustier-Tag“. Hier geht es um alles, was den tierischen Hausgenossen guttut: Streicheleinheiten, Bewegung und Spiel, ausgewogene Ernährung und natürlich auch die Gesundheitsvorsorge in der Tierarztpraxis. Doch im Gegensatz zu Hunden sind Katzen in der Tierarztpraxis deutlich unterrepräsentiert. Ein häufiger Grund ist die Frage: Wie kann ich meine Katze zur Tierärztin oder zum Tierarzt transportieren?
Von T wie „Transportbox“ bis H wie „Happy visit“
Katzen zeigen wenig Symptome, wenn es ihnen nicht gut geht. Wer seine geliebte Samtpfote genau beobachtet, merkt bestenfalls, dass sie etwas stiller wird und sich mehr zurückzieht. Umso wichtiger ist es, die Katze regelmäßig in der Tierarztpraxis vorzustellen. Hier können durch Routineuntersuchungen Krankheiten frühzeitig erkannt werden. – Soweit die Theorie... Doch weder gute Vorsätze noch das Bewusstsein der Wichtigkeit bringen die Katze in ihren Transportkorb. Hier hilft nur die Wahl eines geeigneten Transportbehälters und geduldiges Üben. Akzeptiert die Katze ihre Transportbox, folgt im nächsten Schritt die Gewöhnung an die Autofahrt. Und wenn auch dies allmählich funktioniert, kann mit der Tierärztin oder dem Tierarzt ein sogenannter „Happy Visit“ vereinbart werden. Hier lernt die Katze die Tierarztpraxis kennen, ohne dass ihr etwas Unangenehmes widerfährt.
Welche Transportbox ist am besten?
Katzen fühlen sich am wohlsten, wenn sie Rückendeckung haben. Die Transportbox sollte daher nicht allzu groß gewählt werden. Es ist optimal, wenn sie innen gut ausgepolstert wird. Ein weiches Handtuch oder ein Kissen als Unterlage, ein zusammengerolltes Handtuch an der Wand entlang – diese Kombination sorgt für Komfort und ein Gefühl der Sicherheit in dem Transportbehältnis. Ideal sind Boxen, deren obere Hälfte leicht abzubauen ist. So kann in der Tierarztpraxis die Katze in der unteren, kuschelig gepolsterten Hälfte sitzen bleiben und fühlt sich viel geschützter als frei auf dem Tisch.
Wie bekomme ich die Katze in die Box?
Das katzenfreundliche Ziel ist, dass die Mieze freiwillig ihre Box betritt. Dafür muss sie ihre Box mögen. Der Transportbehälter sollte daher immer an einem angenehmen Platz in der Wohnung stehen und mit positiven Emotionen (z.B. durch darin versteckte Leckerchen) verbunden sein. Noch besser ist es, wenn man seine Katze durch Clickertraining oder Targettrainig dazu bringt, freiwillig bei Bedarf die Box zu betreten. Tipps zu diesen Trainigsmethoden finden Sie leicht im Internet.
Erst im zweiten Schritt wird dann auch die Tür geschlossen, erst nur kurz, dann auch länger. Die Katze sollte dabei nicht beunruhigt wirken. Leckerchen und je nach Katze auch Streicheleinheiten wirken hier positiv unterstützend.
Katze drin – Klappe zu?
Akzeptiert die Katze die geschlossene Box, geht es noch immer nicht in die Tierarztpraxis. Erst wird geübt, die Box anzuheben und etwas herumzutragen. Junge Kätzchen werden hier viel aufgeschlossener sein und alles als Spiel empfinden, älteren Katzen sollte man mehr Zeit zugestehen. Die Anwendung von Pheromonsprays in der Box und auf einer Decke über der Box helfen der Katze dabei, entspannt zu bleiben. Die Decke über der Box reduziert gleichzeitig die optischen Eindrücke der Katze und senkt so den Stresslevel.
Und dann geht die Reise los….
Dann ist es endlich so weit: Die erste kleine Reise kann starten. Und nein – nicht direkt zur Tierärztin oder zum Tierarzt, sondern erst einmal eine kleine Runde um den Block. Immer mal wieder und immer mit Belohnung, damit die Katze sich dran gewöhnt. Und dann kommt endlich auch der erste Tierarztbesuch. Vereinbaren Sie einen Termin, damit Sie keine lange Wartezeit haben und Ihr Stubentiger nicht unnötig belastet wird. Packen Sie unwiderstehliche Leckerchen ein: Schleckpasten oder präparierte Schleckmatten sind ideale Begleiter für einen ersten Tierarztbesuch.
„Happy Visit“ – dann klappt´s auch mit der Tierärztin bzw. dem Tierarzt
Viele Tierärztinnen oder Tierärzte bieten inzwischen eigene Sprechzeiten für Katzen an oder achten zumindest darauf, dass die Katzen keinen Hunden im Wartezimmer begegnen. Zunehmend gibt es auch Praxen mit eigenen Katzenwartezimmern und Katzen-Behandlungsräumen. Was beim Hund schon selbstverständlich ist, steckt bei Katzen noch in den Kinderschuhen: Ein Kennenlernbesuch in der Tierarztpraxis, ein sogenannter „Happy Visit“. Hier soll die Katze nur alleine aus der Transportbox kommen oder – im Unterteil der Box sitzend – ein paar Leckerchen verspeisen und das Praxisteam kennenlernen. Dann geht es wieder ab nach Hause. So verlieren auch Katzen ihre Angst vor der Tierärztin oder dem Tierarzt und kooperieren besser.
Expertentipps zum Anhören
Jetzt beim Miau Katzen-Podcast reinhören und alles rund um das Thema Besuch in der Tierarztpraxis und Katzentransportboxen erfahren.
Stressfrei in die Tierarztpraxis – der Katze zuliebe
Katzen entwickeln im Alter häufig chronische Krankheiten. Jährliche Vorsorgeuntersuchungen helfen, diese Erkrankungen früh zu erkennen und erhöhen damit die Lebenserwartung Ihrer Katze. Je leichter der Tierarztbesuch fällt, desto regelmäßiger wird die Katze der Tierärztin bzw. dem Tierarzt vorgestellt. Zeit und Geduld für das Training lohnen sich also – aus Liebe zum Haustier!